Suchterkrankungen!

Unter Sucht versteht man eine Krankheit, die durch das unbeherrschbare Verlangen nach bestimmten Substanzen wie Alkohol oder Drogen (stoffgebundene Abhängigkeit) oder auch Tätigkeiten wie Spielen oder Arbeiten (stoffungebundene oder Tätigkeitssüchte) charakterisiert ist. Drogenkonsum verschafft eine zeitweise Leistungserhöhung, Angst- und Schmerzfreiheit, Entspannung oder seelische und körperliche Grenzerfahrungen. Außerdem verhelfen Suchtmittel zu einer zeitweisen Flucht aus drückender Realität.
Fast alle psychotropen Substanzen - also Stoffe, die das Gehirn und damit auch die Wahrnehmung und das Verhalten eines Menschen beeinflussen können - besitzen auch ein so genanntes Suchtpotenzial, da die psychische Wirkung dieser Mittel von vielen Menschen als angenehm, anregend, beruhigend oder Angst lösend wahrgenommen wird. Nicht alle diese Mittel führen jedoch auch zu einer körperlichen Abhängigkeit. Zur Droge wird ein solches Mittel dann, wenn der Konsum nicht mehr gesteuert oder kontrolliert werden kann. Abhängige Menschen versuchen meist über lange Zeiträume, den regelmäßigen Konsum von Suchtmitteln gegenüber Angehörigen und Freunden zu verbergen. Gleichzeitig verleugnen sie den Kontrollverlust beim Trinken von Alkohol oder der Einnahme von Medikamenten vor sich selbst. Die Einsicht - nämlich an Sucht oder Abhängigkeit zu leiden - stellt sich bei vielen Betroffen erst dann ein, wenn körperliche und psychische Beeinträchtigungen unübersehbar geworden sind.
Die Menge des konsumierten Suchtstoffs gibt allein noch keine Auskunft über das Vorliegen einer Abhängigkeitserkrankung. Zur Diagnosestellung müssen deshalb körperliche und psychologische Testverfahren kombiniert werden.